Wind ist ein häufig auftrendes Wetterphänomen. Ständig sind wir von ihm umgeben und doch nehmen wir ihn erst wahr, wenn er in Form von Orkanen und Böen für einen unangenehmen Widerstand in der Luft und Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen sorgt. Doch was genau ist eigentlich Wind?

So entsteht Wind

Ohne Luft, wie sie auf der Erde vorherrscht, kein Leben. Fast alle Organismen sind von dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff abhängig. Luft enthält jedoch zusätzlich Stickstoff und Wasser. Diese Stoffe werden atmosphärisch komprimiert. Je dichter ihre Moleküle beieinander liegen, desto höher der Luftdruck. Hoch- und Tiefdruckgebiete liegen sich gegenüber. Beide Zustände sind für die Moleküle nicht ideal, darum wandern sie zwischen den Gebieten. Die Luft bewegt sich. Diese Bewegungen bezeichnen wir als Winde. Warme Luft bildet dabei stets Hochdruck, da sie leichter als kalte Luft ist und in die Atmosphäre aufsteigt.

Wann sich Luft erwärmt und dadurch starke Winde entstehen, hängt von der Reflexion der Sonnenstrahlen ab. Diese werden beispielsweise über Festland besser aufgenommen als auf dem Wasser. Der Wind an der Küste entsteht also, weil die kalte Luft vom Meer auf das Festland gezogen wird, um in die Hochdruckschichten aufzusteigen. Überall dort, wo Wasser und Festland aufeinandertreffen, herrschen starke Winde. Sie wirbeln auch den Sauerstoff auf, so dass die Luft am Wasser, aber auch in den Bergen wo Luftmassen durch Höhenunterschiede wandern, immer klarer und angenehmer ist.

Einteilung von Winden

Das Wort „Wind“ stammt ursprünglich aus dem Neuhochdeutschen und auch die Begriffe „wehen“ und „Wetter“ lehnen sich an diesen „wint“ an. Linguisten nehmen an, dass sich diese Bezeichnung an den lateinischen Begriff für Winde, „ventus“, anlehnte. Am nächsten an diesen Wortstamm anschließend ist der Begriff des Ventilators. Auch hierdurch werden Winde erzeugt, allerdings durch das mechanische Aufwirbeln von Luft durch Rotoren.

Winde werden meteorologisch in verschiedene Arten eingeteilt, die nach Entstehung, Größenordnungen und besondere Wetterphänomene unterteilen. Zyklostrophische, geostrophische und Gradientwinde, Euler-Winde und lokale Winde werden vor allem unterschieden, um das Druckverhältnis anzugeben. Regional treten Passatwinde, Monsune oder Tornados unter bestimmten, sich immer ähnelnden, Bedingungen auf.

Windstärken und Windkraft

Nicht unwichtig für diese Unterscheidungen ist auch die Windstärke. Sie wird in m/s bzw. km/h angegeben, in der Schifffahrt in Knoten kt, wobei 1 kt je 1,852 Kilometern pro Stunde entspricht. Bei der Messung wird auch die Beaufortskala verwendet, wobei bei Informationen an Nicht-Meteorologen, beispielsweise im täglichen Wetterbericht, die Angaben in km/h Verwendung finden. So spricht man bei unter 1 kt (1,85 km/h) von Windstille, 46-56 km/h von starkem Wind und 74 bis 83 km/h von Sturm. Ab 118 km/h wird der Wind zum Orkan, spätestens dann stellt er eine Bedrohung für Mensch und Tier dar.

Wind prägt auf lange Sicht die Geografie einer Landschaft, formt Berge und Täler, schleift Stein ab und gestaltet Küstenlandschaften. Auf anderen Planeten wie Mars und Venus nimmt er durch verschieden gestaltete Atmosphären einen noch größeren Stellenwert ein als auf der Erde. Durch moderne Technik kann Wind heute auch zur Generierung von Strom genutzt werden.